Die Rudergesellschaft Heidelberg konnte ihr Auftaktspiel der Rugby-Bundesligasaison 2014-15 gegen den Lokalrivalen des Heidelberger Turnverein mit 34-0 gewinnen und den Offensivbonuspunkt für 4 gelegte Versuche gleich mit einsammeln. Mit dieser Maximalausbeute aus dem ersten Spiel geht die Mannschaft von Trainer Christopher Weselek in die Vorbereitung auf die Partie beim TV Pforzheim am kommenden Wochenende. Bis dahin gibt es nach der Auftaktpartie jedoch noch einiges an Arbeit für die Orangehemden, die mit neuer Spielkleidung in die Saison starteten, zu tun.

Maximalausbeute im strömenden Regen: RGH-Trainer Weselek

Zu zahlreich waren die eigenen Fehler, zu konfus die eigenen Angriffsbemühungen über weite Strecken der Partie. So trug man auf Seiten der Hausherren erheblich dazu bei, dass die Gäste des HTV sich über weite Strecken des Spiels in der Hälfte der Hausherren festsetzen konnten. Dass die Turner hieraus keine Profit schlagen konnten lag zum einen an den verfehlten Straftritten von Verbinder Schmidbauer, zum anderen aber auch an der Verteidigung der RGH, die für die Gäste spätestens 5 Meter vor der Mallinie unüberwindbar schien und die Gäste zu Fehlern zwang.

Im Angriff hingegen machten sich die Hausherren jedoch oftmals selbst das Leben schwer, zu oft lies man sich auf die Spielweise der Gäste ein und konnte so das eigene Spiel nicht zur Entfaltung bringen. Zu selten wurde die sonst so gefährliche Hintermannschaft zum Einsatz gebracht, der auch ungewöhnlich viele Handlingfehler unterliefen.

Allerdings reichten den Hausherren 15 starke Minuten im ersten Spieldurchgang, um 14-0 in Führung zu gehen. Beide Male konnte die RGH dabei über ihre Hintermannschaft angreifen, nachdem sich der Sturm den Gegner zurechtgelegt hatte. So kam Neuzugang und Ex-HTVler Stefan Wadlinger zu seinem ersten Versuch im ersten Spiel für seinen neuen Klub (16.), den Müller sicher erhöhte.

Ankick im neuen Dress: Die RG Heidelberg lief zum Saisonauftakt in neuem Kit auf.

Der 2. Versuch der Rudergesellschaft folgte nur wenige Minuten später, als Wadlinger den Ball mit dem Fuß zwischen den Verteidigern durchsteckte und im Sprintduell um das Oval von seinem Gegenspieler unsportlich gestoppt wurde – der Schiedsrichter entschied auf Strafversuch für die Hausherren, Müller erhöhte erneut sicher.

Doch danach das gleiche Bild – zahlreiche Fehler der Hausherren und Vorteile im Ballbesitz für die Gäste, ohne jedoch hieraus Profit schlagen zu können. Hieran änderte auch der Seitenwechsel nichts, und auch der einsetzende Regen, der bisweilen heftig vom Himmel schüttete, konnte den Spielverlauf beeinflussen. Als die RGH dann im 2. Abschnitt einige Wechsel vornahm und umstellte, änderte sich die Partie jedoch und wurde nun offener zugunsten der Hausherren. So war es erneut Wadlinger, der in der Folge mit einer ähnlichen Vorbereitung wie beim Strafversuch zum 2. Mal im Malfeld des Gegners einlaufen konnte (55.).

Allerdings schwächten sich die Hausherren direkt im Anschluss gleich doppelt, als zuerst der eingewechselte Fromm und 2 Minuten später auch Dieckmann mit Gelb vom Feld mussten. In dieser 2-Mann-Unterzahl schaffte es die Mannschaft von Trainer Weselek jedoch, Druck auf den Gegner auszuüben und den Ball innerhalb der gegnerischen 22-Meter-Linie zu erobern. Ein Angriffsphase später fand D’Amato nach kurzem Pass die Lücke und lief unberührt im Malfeld des Turnvereins ein (67.).

Kurz vor spielende setzten die Hausherren noch 2 Straftritte zu den Stangen und stellten somit den 34-0 Endstand her.

Erkämpfter Sieg: Die Spieler der RGH nach Abpfiff im strömenden Regen von Heidelberg

Allerdings war die Rudergesellschaft auch mit einer auf zahlreichen Positionen improvisierten Aufstellung in die Partie gegangen. Zahlreiche Leistungsträger und Stammspieler fehlten den Hausherren verletzungsbedingt oder durch Abwesenheit aus privaten Gründen, so dass einige Spieler zu ihrem Debüt in der Startformation kamen. Die in den kommenden Wochen zum Kader zurückkehrenden Spieler werden dem „Bundesliaga-Dino“ der RGH, die aktuell der einzige Verein ist, der seit Gründung der Rugby-Bundesliga Mitglied in der höchsten deutschen Spielklasse ist, noch einmal einen zusätzlichen Leistungsschub bringen und das spielerische Niveau merklich anheben.

Somit ist die Leistung im ersten Spiel auch ein Stück weit relativ zu sehen und der Saisonauftakt mit der Maximalausbeute von 5 Punkten gelungen. Angesichts der Belgeitumstände und der Tatsache, dass sich mancher Spieler auf einer fremden Position wiederfand, war die Leistung der RGH daher passabel, insbesondere die Verteidigung und das Gedränge machte einen soliden Eindruck. Alles weitere lässt sich in den weiteren Trainingseinheiten verbessern, insbesondere unter Anleitung des ehrgeizigen RGH-Trainers Weselek.

Man of the Match auf Seiten der RGH wurde Vincent Fischer, der auf der ungewohnten 2.-Reihe-Position auflaufen musste. Zudem debütierten einige Neuzugänge der Rudergesellschaft, darunter neben Wadlinger auch der Ex-Berliner Flügelflitzer Geoffrey Lwila und Robert Haase, der von der TGS Hausen zur RGH gekommen war.

Für die RGH spielten:

1 Raphael Uebelhoer , 2 Elmar Heimpel, 3 Tit Hocevar, 4 Jeff Tigere , 5 Vincent Fischer, 6 Nico D'Amato,  7 Robert Haase, 8 Carsten Lang, 9 Manuel Müller, 10 Edmore Takaendesa, 11 Geoffrey Lwila, 12 Chrsitoph Ueberle, 13 Marvin Dieckmann, 14 Stefan Wadlinger, 15 Malik Zarth, 16 Maurizio Poremba, 17 Sebastian Fromm, 18 Lennard Herlyn,19 Bastian Himmer

2 Versuche beim Debüt für die RG Heidelberg: Stefan Wadlinger